9. Internationale Zuliefererbörse im Zeichen der Digitalisierung

Jubiläumsempfang eröffnete dreitägige Fachmesse

„15 Jahre IZB“ lautete das Motto unter dem heute hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Mobile Life Campus die 9. Internationale Zuliefererbörse (IZB) 2016 eröffneten. Die Fachmesse gilt als Europas Gipfeltreffen der Automobilzulieferbranche. Rund 800 Unternehmen aus 32 Nationen stellen vom 18. bis zum 20. Oktober im Wolfsburger Allerpark ihre Produkt-, Produktions- und Prozessinnovationen vor. Im Mittelpunkt steht das Thema „Digitalisierung der Mobilität“.

„Seit langem ist es für ein großes Automobilunternehmen wie Volkswagen erfolgsentscheidend, über ein intaktes globales Netzwerk an Partnern und Lieferanten zu verfügen. Dieses Netzwerk müssen wir in der neuen Welt der Mobilität qualitativ weiterentwickeln und technologisch erweitern: Es kommt auf Schnelligkeit und Flexibilität an. Auf Innovationskraft und unternehmerischen Mut. Aber eben auch auf das Arbeiten in Wissensnetzwerken, die nicht an Unternehmens- oder Branchengrenzen halt machen“, betonte Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG. Er eröffnete die Messe gemeinsam mit den IZB-Schirmherren Klaus Mohrs, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg, sowie Niedersachsens Finanzminister Peter-Jürgen Schneider, Uwe Fritsch, Vorsitzender des Betriebsrats im Werk Braunschweig der Volkswagen AG, und Julius von Ingelheim, Sprecher des Vorstands der Wolfsburg AG.

Seit ihrem Debüt im Jahr 2001 mit 128 Ausstellern hat sich die IZB mit stetig steigenden Aussteller- und Besucherzahlen zu Europas Leitmesse der Branche entwickelt. Zur feierlichen Eröffnung der 9. Auflage der Internationalen Zuliefererbörse begrüßte IZB-Veranstalter Wolfsburg AG, Unternehmen aus der ganzen Welt, die in den kommenden drei Tagen auf dem rund 37.000 Quadratmeter großen Messeareal in Wolfsburg ihre Innovationskraft und technologische Kompetenz unter Beweis stellen. Mit der erstmaligen Teilnahme von Schweden, Finnland, Norwegen, Moldawien, Taiwan und der Slowakei legt die Fachmesse erneut an Internationalität zu.

Der Mobile Life Campus bot während des Eröffnungsempfangs ein besonders authentisches Umfeld für die Zukunftsthemen der Zulieferbranche. In unmittelbarer Nachbarschaft nahm im September 2016 die Open Hybrid LabFactory ihre Arbeit auf. Der Leichtbaucampus soll mit innovativen Schlüsseltechnologien für den Bau leichter und energieeffizienter Fahrzeugkarosserien dazu beitragen, die Zukunft des Automobilstandortes Deutschland zu sichern.

Messeschwerpunkt Digitalisierung bewegt die Branche

Kein geringeres Ziel hat sich die Internationale Zuliefererbörse auf die Fahnen geschrieben: „Mit dem diesjährigen Schwerpunktthema ‚Digitalisierung der Mobilität‘ wollen wir wichtige Impulse für die Branche geben und auf diese Weise dabei mitwirken, die automobile Welt von Morgen zu entwerfen“, sagte Julius von Ingelheim, Sprecher des Vorstands der Wolfsburg AG. Die Digitalisierung werde die Automobilbranche nachhaltig verändern und viele der bisherigen Geschäftsmodelle von Herstellern und Zulieferern in Frage stellen. Tatsächlich wirkt sich die digitale Transformation schon jetzt auf die gesamte automobile Wertschöpfungskette aus. Wurde beispielweise Software beim Fahrzeugbau lange nur als Mittel zum Zweck betrachtet, so ist sie heute zentral für die Erschließung neuer Geschäftsmodelle. Eine Sonderausstellung in Halle 1 mit Unternehmen, die zum Teil erstmals in Wolfsburg ausstellen, wie Samsung, Sony, Sharp, Here und ASUS, demonstriert die zunehmende Verschmelzung von Mobilität und IT und das daraus resultierende Innovationspotenzial.

Aussteller zeigen Weltpremieren in Wolfsburg

Mit 111 Neuheiten, darunter 46 Weltpremieren, vermeldet die Internationale Zuliefererbörse erneut Rekordzahlen. Unter den Ausstellern sind auch in diesem Jahr wieder die führenden Unternehmen der Branche vertreten. Sie zeigen, was die Nutzer im Fahrzeug von Morgen erwartet. „Die Digitalisierung betrifft heute alle Lebensbereiche. Insbesondere die Digitalisierung der Wirtschaft hat hierbei eine herausragende Bedeutung. Daher ist für die Landesregierung wichtig, dass Innovation und Internationalisierung in der Automobilindustrie durch die Vernetzung ihrer bestehenden regionalen Branchencluster mit überregionalen Netzwerken und Forschungseinrichtungen verstärkt werden, damit Niedersachsen Europas führender Mobilitätsstandort bleibt“, betonte Niedersachsens Finanzminister Peter-Jürgen Schneider in seinem Grußwort. Niedersachsen ist mit rund 60 Ausstellern auf der Fachmesse vertreten.

„Für uns sind Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung gleichrangige Unternehmensziele. Deshalb wollen wir die Potenziale, die die Digitalisierung des Automobils, der Industrie und auch der Arbeit bieten, offensiv nutzen und gestalten“, betonte Uwe Fritsch, Vorsitzender des Betriebsrats im Volkswagen Werk Braunschweig. Auch für Zulieferer und Dienstleister würden sich neue Herausforderungen und Chancen ergeben. Diese ließen sich mit neuen Formen der Kooperation von Zulieferunternehmen und der stärkeren Vernetzung zwischen Dienstleistern und Kunden und innerhalb der Lieferketten noch besser nutzen, ergänzte Fritsch.

Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs bezeichnete den Wandel in der Automobilbranche als Sprung in eine neue Zeit. Gerade jetzt sei die Attraktivität des Standortes wichtig: „Nach wie vor siedeln sich viele hochqualifizierte Zulieferer hier an. Wir haben gute Konzepte und eine ebenso gute Infrastruktur – für Mitarbeiter und Unternehmen“. Um den von der Digitalisierung ausgelösten Paradigmenwechsel in der Branche zu bewältigen, sei es die Aufgabe, das Know-how aller Beteiligten zu verbinden. Nur mit den Zulieferern, die weltweit einen Wertschöpfungsanteil von rund 80 Prozent am Automobil haben, ließen sich die Herausforderungen für die Automobilindustrie anpacken, sagte Mohrs mit Blick auf die zahlreich anwesenden Vertreter der ausstellenden Lieferanten. Viele der Unternehmen seien langjährige Partner von Volkswagen und Wolfsburg gleichermaßen.

Diese Kontinuität zeigt sich auch auf der Internationalen Zuliefererbörse, bei deren Eröffnung am Abend sieben Unternehmen geehrt wurden, die seit 2001 auf jeder IZB ausstellen. Im Namen des Veranstalters bedankte sich Thomas Krause, Vorstand der Wolfsburg AG, bei den Vertretern von Coroplast, DENSO, Dräxlmaier, InPro electric, Kromberg & Schubert, Projektron und Schnellecke Logistics für das Vertrauen, dass sie der Internationalen Zuliefererbörse seit nunmehr 15 Jahren entgegenbringen.

Weitere Informationen unter www.izb-online.com im Internet.

 

Bildunterschrift: Gemeinsam eröffneten die 9. Internationale Zuliefererbörse 2016 (von links nach rechts) Julius von Ingelheim, Sprecher des Vorstands der Wolfsburg AG, Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, der IZB-Schirmherr Klaus Mohrs, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg, Niedersachsens Finanzminister Peter-Jürgen Schneider, Uwe Fritsch, Vorsitzender des Betriebsrats im Werk Braunschweig der Volkswagen AG und Thomas Krause, Mitglied des Vorstands der Wolfsburg AG.