Digitalisierung der Automobilität: 10. Internationale Zuliefererbörse zeigt Innovationen der Zulieferindustrie

Fachmesse vom 16. bis 18. Oktober in Wolfsburg - Schwerpunkt „Think Digital“ - 838 Aussteller aus 34 Nationen

Das 10. Mal öffnet die Internationale Zuliefererbörse (IZB) vom 16. bis zum 18. Oktober ihre Tore in Wolfsburg. Zum Jubiläum verzeichnet die 2001 als regionale Leistungsschau gestartete Fachmesse für Automobilzulieferer 838 Aussteller aus 34 Nationen. Mit dem Schwerpunkt „Think Digital“ nimmt sie die vielfältigen Facetten der Digitalisierung der gesamten automobilen Wertschöpfungskette in den Fokus. Das dreitägige Branchentreffen eröffneten am Abend im Beisein von rund 400 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die drei IZB-Schirmherren Dr. Stefan Sommer, Vorstand Komponente und Beschaffung der Volkswagen AG, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Wolfsburgs Oberbürgermeister Klaus Mohrs gemeinsam mit Dr. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG sowie Dr. Frank Fabian und Thomas Krause vom Vorstand des IZB-Veranstalters Wolfsburg AG.

Vor welchen Herausforderungen Autohersteller und Zulieferer stehen, erläuterte Dr. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, auf der Eröffnungsveranstaltung: „Wir haben uns alle daran gewöhnt, dass rund um die Zentralen und Produktionsstätten der deutschen Hersteller und Zulieferer blühende Industrie-Metropolen gewachsen sind. Aber das ist keine Garantie für die Ewigkeit. Ich möchte, dass Wolfsburg und Ingolstadt, Stuttgart und München auch in 10, 15 und 20 Jahren noch lebendige Industriezentren sind. Aber dafür werden enorme Anstrengungen von Nöten sein! Um hier keinen falschen Eindruck zu erwecken: Klar ist, dass wir in der Automobilindustrie auch unsere eigenen Hausaufgaben machen müssen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Dabei stehen wir – OEMs wie Zulieferer – vor zwei großen Transformationsschritten: Das ist die umfassende Elektrifizierung des Antriebs. Und das ist die digitale Vernetzung aller Funktionen und Dienste im Auto.“

Jubiläum mit Rekorden

Welche Produkte und Leistungen die Zulieferindustrie für die Mobilität der Zukunft heute schon bietet, zeigt sie auf der Internationalen Zuliefererbörse. Die 10. Auflage der etablierten Fachmesse wartet mit neuen Rekordzahlen auf: Mit 838 Ausstellern aus 34 Nationen ist die Messe 2018 noch größer und internationaler. Auch inhaltlich bleibe die Messe kontinuierlich in Bewegung, betonte Dr. Frank Fabian, Sprecher des Vorstands beim IZB-Veranstalter Wolfsburg AG: „Im Bestreben, die automobile Wertschöpfungskette vollständig abzubilden, trägt die IZB den immer komplexer werdenden Anforderungen der modernen Automobilindustrie mit topaktuellen Themensetzungen Rechnung“. Dem diesjährigen Schwerpunkt „Think Digital“ haben sich über zehn Prozent der Aussteller zugeordnet. Sie präsentieren ihre digitalen Innovationen aus den verschiedensten Teilbranchen überwiegend in Halle 1.


Dass in diesem Jahr acht der weltweit zehn umsatzstärksten Zulieferunternehmen ihre Innovationen auf der 38.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche im Wolfsburger Allerpark präsentieren, unterstreicht den Stellenwert, den das Branchentreffen in der Fachwelt hat. Neben den Global Playern gehören viele kleine und mittelständische Unternehmen zum Kreis der Aussteller. Darunter befinden sich auch zunehmend Dienstleister und IT-Unternehmen, deren Expertise im Zuge der digitalen Transformation für die Automobilindustrie interessant wird. Die ausstellenden Firmen haben 117 Neuheiten, darunter 38 Weltpremieren, angekündigt.

Digitale Transformation fordert die Branche

Die Bedeutung, die der strategischen Partnerschaft von Zulieferern und Herstellern, bei der Bewältigung der digitalen Transformation zukomme, betonte Dr. Stefan Sommer, Vorstand Komponente und Beschaffung der Volkswagen AG und IZB-Schirmherr: „Nur mit leistungsstarken und verlässlichen Partnern an unserer Seite können wir gemeinsam die mit der Digitalisierung einhergehenden Herausforderungen für unsere Industrie meistern. Innovationskraft und unternehmerischer Mut sind das Gebot der Stunde.“

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, Schirmherr der IZB 2018, griff in seinem Grußwort ebenfalls das Thema Digitalisierung auf: „Mit unserem ‚Masterplan Digitalisierung‘ stellen wir uns den Herausforderungen, die der digitale Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft mit sich bringt. Durch Investitionen in den Ausbau der automatisierten und vernetzten Mobilität sowie in intelligente Systeme der Verkehrslenkung tragen wir dazu bei, dass Niedersachsen ein Top-Automobilstandort in Europa bleibt.“ Kleine und mittelständische Unternehmen, die in die Digitalisierung von Dienstleistungs- und Betriebsprozessen investieren, würden vom Land finanzielle Unterstützung erhalten. Über 60 niedersächsische Unternehmen sind auf der Zuliefererbörse präsent, davon rund 30 Unternehmen aus der Region um die Volkswagen-Standorte Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg.

Standort Wolfsburg wird Reallabor für digitale Mobilität

Für Wolfsburg, wo sich seit 1999 über 190 Automobilzulieferer angesiedelt haben, sprach Oberbürgermeister Klaus Mohrs, über die Pläne der Stadt, Reallabor für neue Mobilitätslösungen sein zu können: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Wolfsburg als digitale Modellstadt zu etablieren. Bestandteil der Pläne ist auch, ein Testfeld für digitale Mobilität aufzubauen. Davon profitiert Volkswagen, gleichzeitig ist es Anziehungspunkt für andere Firmen und Grundlage für neue Arbeitsplätze sowie letztlich für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes insgesamt.“

Auf dem IZB-Kongress, der traditionell der Eröffnung der Messe vorausgeht, hatten sich am Montag unter dem Motto „Digital Car Revolution“ über 300 Teilnehmer in Workshops und Diskussionen mit Fragen zu E-Mobilität, Digitalisierung sowie dem vollautonomen Fahren auseinander gesetzt. Veranstalter des Kongresses war die IPM AG.

Weitere Informationen unter www.izb-online.com im Internet.

 

Bildunterschrift

Die 10. Internationale Zuliefererbörse ist eröffnet: (v.l.) Dr. Frank Fabian, Sprecher des Vorstands der Wolfsburg AG, Stephan Weil, Ministerpräsident des Landes Niedersachsen, Dr. Stefan Sommer, Vorstand Komponente und Beschaffung der Volkswagen AG, Dr. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, Klaus Mohrs, Oberbürgermeister der Stadt Wolfsburg, und Thomas Krause, Mitglied des Vorstands der Wolfsburg AG