9. Internationale Zuliefererbörse (IZB) - Europas führende Leistungsschau der Automobilzulieferbranche erfolgreich beendet

Nach drei Messetagen ist die 9. Internationale Zuliefererbörse zu Ende gegangen. Aussteller und Fachbesucher zeigten sich gleichermaßen zufrieden mit Verlauf und Ergebnis der Messe. Mit rund 800 ausstellenden Unternehmen aus 32 Nationen präsentierte sich der Branchengipfel der Automobilzulieferindustrie so international wie nie zuvor in seiner 15-jährigen Geschichte. Damit festigt die IZB ihre Bedeutung als weltweit anerkannte Informations-, Kommunikations- und Business-Plattform. Neben alternativen Antrieben und Werkstoffen nahm in diesem Jahr das zukunftsweisende Thema `Digitalisierung der Mobilität´ besonderen Raum bei den Präsentationen und Diskussionen auf der Messe ein. Etwa 49.800 Fachbesucher aus aller Welt nutzten die Gelegenheit, vor Ort die Markt- und Innovationspotenziale dieses Mega-Trends in der Automobilindustrie auszuloten.

„Mit dem vollvernetzten selbstfahrenden Auto wird Mobilität völlig neu definiert“, zeigte sich Julius von Ingelheim, Sprecher des Vorstands der Wolfsburg AG, zum Abschluss der IZB überzeugt: „Mit der ‚Digitalisierung der Mobilität‘ haben wir das aktuell beherrschende Thema der Zulieferbranche in den Mittelpunkt der Messe gerückt. Bei der Konzeption der Produkte, der Produktionsplanung und natürlich auch bei der Ausbildung führt künftig an der Digitalisierung kein Weg vorbei.“

Zukunftsthema Digitalisierung

Groß war die Resonanz auf die Sonderausstellung zum Messeschwerpunkt, wo namhafte Global Player der Consumer Electronic, z.B. Sony, Asus und Sharp, innovative Anwendungen zeigten, wie Mikroelektronik mit intelligenten Sensoren, Prozessoren und Aktuatoren neue Mobilitätslösungen ermöglicht.

Mit E-Lead Electronic stellte zum ersten Mal ein Unternehmen aus Taiwan auf der IZB aus. “Für uns bietet sich auf dieser Messe die hervorragende Gelegenheit, Vertreter von Volkswagen und Audi zu treffen. Es war uns eine Ehre, Herrn Müller und dem Volkswagen-Team unsere innovativen Produkte vorzustellen. Wir beliefern Volkswagen bereits in China und stehen in einem guten Kontakt zum Hauptsitz hier in Deutschland", sagte Marketing Manager Steve Yang. Mit dem „Premium High Resolution Projector HUD“ brachte das Unternehmen eine Weltneuheit mit nach Wolfsburg: Das hochauflösende Head-up-Display mit einer Projektdistanz von 2,5 Metern ist optisch komfortabel gestaltet, ohne den Fahrer visuell abzulenken. Es ist eine von insgesamt 46 Weltpremieren, die der Neuheiten-Report der IZB ausweist.

Erstmalig stellte auch Samsung aus, einer der weltweit führenden Hersteller von Halbleitern, Telekommunikation und digitalen Medien. "Wir fühlen uns sehr geehrt über die Einladung von Volkswagen zur Teilnahme an der IZB. Unser Unternehmen ist für seine Unterhaltungselektronik und Produkte aus dem Bereich der Informationstechnologie bestens bekannt. Durch die Teilnahme möchten wir Volkswagen, einflussreichen Akteuren und Branchenvertretern zeigen, dass Samsung auch im Bereich Automobilanwendungen gut aufgestellt ist", schilderte Nana Park, Leiterin Marketing & Kommunikation bei Samsung. "Die 'Digitalisierung der Mobilität‘ als Leitthema der IZB 2016 passt sehr gut in das Konzept von Samsung", ergänzte sie. "Denn Digitalisierung ist genau das, was Samsung auszeichnet."

International wie nie zuvor

Auch an internationaler Anziehungskraft hat die Leitmesse der europäischen Zulieferindustrie noch einmal zugelegt. Mittlerweile kommt etwa ein Drittel der rund 800 Aussteller aus dem Ausland. Zu den Nationen, die in diesem Jahr erstmalig mit Zulieferunternehmen auf der IZB vertreten sind, zählen neben Taiwan die Slowakei, Moldawien, Schweden, Finnland und Norwegen.

Skandinavien, wo heute bereits weit über 100.000 E-Autos unterwegs sind, ist Vorreiter in der Elektromobilität. Kein anderes Land fördert den Kauf von Elektro-Autos so konsequent wie Norwegen. 2015 lag dort der Anteil von E-Autos an den Neuzulassungen bei 18 Prozent. Mit der norwegischen Sapa Group stellte der Weltmarktführer für Aluminiumlösungen auf der IZB aus. „Dadurch, dass wir weltweit ein sehr wichtiger Zulieferer im Bereich Kühlungssysteme sind, können wir sagen: Es fährt kein Fahrzeug vom Band, in dem nicht ein Produkt unseres Hauses ist“, erklärte Klaus J.B.W. Sandfeld, Business Development Manager der Sapa Group, die mit besonders leichten Bremsdruckleitungen aus einer hochfesten Aluminiumlegierung eine Weltneuheit in Wolfsburg vorgestellt hat.

Durch eine Zusammenarbeit von Business Sweden, der offiziellen Wirtschaftsvertretung Schwedens in Deutschland, und dem schwedischen Zulieferverband FKG, präsentierte sich Schweden als starker Partner der Autozulieferindustrie. An zwei Gemeinschaftsständen stellten schwedische Unternehmen zukunftsweisende Innovationen vor: mit Unternehmen der Metallverarbeitungsindustrie, in der Schweden traditionell eine starke Basis hat, und mit einem Stand an dem unter anderem der Netzwerkausrüster Ericsson und der Oberflächenspezialist Applied Nano Surfaces ausstellten.

Nach Deutschland und Spanien war Italien mit den meisten Ausstellern vertreten. Dazu zählte der lombardische Firmenverbund Teamwork, der sieben Unternehmen mit insgesamt ca. 800 Mitarbeitern repräsentiert. Das sich ergänzende Produktportfolio der Zulieferer umfasst u.a. Scharniere, Orbitalpumpen und weitere automobile Komponenten. Dr. Mauro Mottola, Gründer von Teamwork, sagte: „Die Fachmesse ist eine Business-Plattform, die exzellente Kontakte zu Volkswagen aber auch zu anderen OEMs und Firmen der Branche bietet. Als hochspezialisierte Zulieferer sind wir hier an der richtigen Stelle. Der gemeinsame Auftritt unter unserem Motto ‚Think Develop Solve‘ ermöglicht uns eine zielgerichtete Kundenansprache. Wir fahren mit einigen Geschäftsabschlüssen nach Hause.“

Treffpunkt für Global Player und Start-ups

Auch in diesem Jahr waren wieder eine Vielzahl namhafter Zulieferer aus dem In- und Ausland, auf dem mittlerweile auf knapp 37.000 Quadratmeter angewachsenen Messeareal im Wolfsburger Allerpark anzutreffen. Dazu zählte der japanische Weltkonzern Denso, der schon seit 2001 auf der IZB ausstellt. „Für Denso ist die Zuliefererbörse eine wichtige Plattform, speziell um unsere Beziehungen zum VW-Konzern zu pflegen und auszubauen, um neue Trends in der Automobilbranche mit unseren Produkten und Technologien zu unterstützen, aber auch um unser Netzwerk mit Unterlieferanten zu erweitern“, resümierte Christian Grusz, Leiter Denso VW-Group Vertrieb.

Insbesondere die kleinen und mittelständischen Unternehmen, nicht zu vergessen die Start-ups, die im Zuge der Disruption traditioneller Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten neue Impulse für den digitalen Wandel geben, nutzten die innovativen und wertschöpfenden Networking-Möglichkeiten der IZB.

Um im Wandel der Automobilindustrie Gewohntes neu zu denken und innovative Lösungen zu ganzheitlichen neuen Anwendungen zu verknüpfen, setzen Zulieferer und IT-Unternehmen auf Kooperation und Vernetzung. Auf einem 150 Quadratmeter großen Gemeinschaftsstand präsentierten 17 ausgewählte Unternehmen aus den Zuliefererclustern im Dachverband Automotive Nord e.V. ein großes Spektrum der Leistungsfähigkeit der norddeutschen Automobilwirtschaft.

Niedersachsen als Wirtschaftsstandort für die Automobilindustrie wurde durch 60 Zulieferunternehmen repräsentiert. Beispielsweise stellte die Braunschweiger c4c Engineering GmbH mit ihrer RedBox einen Simulator vor, der Car2X-Kommunikation in unterschiedlichen Szenarien bereits heute erlebbar macht.

Wie im Zuge der Digitalisierung eine neue Unternehmenskultur zu neuen innovativen Produkten führt, zeigt GE-T, ein Spin-off der Wolfsburger ES-Tec GmbH: „Wir sind ein klassischer Mittelständler, der sich getraut hat, die kreativsten Mitarbeiter zu einem Spin-off zusammenzufassen, der weitgehend eigenständig an innovativen Projekten arbeitet. Ein Ergebnis sind beispielsweise individualisierbare Lenkräder, mit denen man die aktuelle Variantenvielfalt signifikant reduzieren könnte“, erklärte Marc Wille, Geschäftsführer der ES-Tec GmbH, die Weltpremiere des Wolfsburger Unternehmens. „Wir erleben die Messe sehr positiv, weil man mehr Flexibilität bei dem OEM Volkswagen erkennen kann und wir hier durchaus Möglichkeiten entdecken, querzudenken und vielleicht auch mit anderen mittelständischen Lieferanten Strategien für Lösungen zu entwickeln“.

Die Jobbörse: Kontakte für Bewerber und Aussteller

Wie in den vergangenen Jahren informierte eine JobWall über aktuelle Jobangebote der Zulieferer. „Dass wir beispielsweise auf der JobWall mit diversen Stellenangeboten vertreten sind, hat vor allem den Grund, dass wir für unsere Wachstumsstrategie – unter anderem planen wir, ein neues Werk in Mexiko zu bauen – qualifizierte und motivierte Mitarbeiter benötigen“, erklärte Cord Witkowski, Pressesprecher BOGE Rubber & Plastics. „Die IZB ist für uns eine ideale Plattform, um die Marke BOGE Rubber & Plastics noch bekannter zu machen. Wir wollen als global agierendes Unternehmen mit Hauptsitz in Niedersachsen zudem auf der IZB zeigen, welche vielfältigen Berufsmöglichkeiten wir Interessierten in den Bereichen Schwingungstechnik und Kunststoff weltweit bieten.“

Rund 2.500 Schüler, Studenten, Absolventen und Young Professionals nutzten am Donnerstag, dem 3. Messetag, die Gelegenheit, in direkten Kontakt mit den Personalverantwortlichen der ausstellenden Unternehmen zu treten. Und so herrschte auch in diesem Jahr wieder ein starker Andrang bei der zur IZB-Tradition gewordenen Jobbörse.